Herzlich Willkommen,
ich freue mich, dass Sie auf der Seite Therapeutisches Bogenschießen in Dresden gelandet sind.
Auf dieser Seite soll es einen kurzen Ausblick auf das Therapeutische Bogenschießen geben. Vielleicht waren Sie bereits einmal in einer Reha-Maßnahme oder haben anderweitig vom Therapeutischen Bogenschießen gehört. Therapeutisches Bogenschießen wird manchmal gleichgesetzt mit meditativem Bogenschießen. Das ist jedoch nicht der Fall.
Beim Therapeutischen Bogenschießen steht eine medizinische Diagnose hinter dem Patienten. Das Bogenschießen dient hier als Ausdrucksmittel, um dem Patienten als unterstützendes Element zu dienen. Der Patient soll Selbstwirksamkeit erleben, indem problematische Muster anhand des Bogenschießens selbst erkannt werden können. In der Regel findet Therapeutisches Bogenschießen nur begleitend zu einer Psychotherapie statt.
Der Trainer ist demnach nur Begleiter und führt den Patienten durch die Bogenstunden, der Patient soll aber im Schießen und Selbst-Erleben problematisches Handeln selbst erkennen und
ggfls. eigene Handlungsstrategien entwickeln. Die sportliche Leistung steht im Hintergrund, im Vordergrund stehen Selbsterfahrung und persönliche Entwicklung.
Weiterhin kann Bogenschießen als Spiegel der Seele verstanden werden. Pfeil und Bogen sind dabei wie bei einem Künstler der Pinsel lediglich das Werkzeug.
Beim Bogenschießen spiegeln sich gute Tage mit viel Kraft und Freude wieder oder eben auch weniger gute Tage mit wenig Kraft und geringer Motivation.
Es gibt unglaublich gute Schüsse, die einem Freude bereiten, weil sich der Stand, das Lösen etc. wunderbar anfühlen. Und es gibt Schüsse, die fühlen sich merkwürdig an, weil man unkonzentriert war o.ä.
Es gilt diese Wahrnehmungen nicht als selbstverständlich anzunehmen, sondern diese zu erspüren, achtsam wahrzunehmen. Ein guter Therapeut kitzelt diese Wahrnehmungen aus Ihnen heraus, nimmt sie auf und arbeitet mit Ihnen.
Mithilfe von Pfeil und Bogen wird also nicht das Bogenschießen verbessert, was nicht heißt, dass eine gute Technik nicht auch gut wäre. Es wird am Problem gearbeitet mit dem Ziel eine individuelle Lösung des Lebensproblems zu erreichen.
Unterschieden werden kann dabei das Arbeiten auf der ressourcen-orientierten Ebene oder auf der problem-lösenden Ebene.
Hat ein Patient Rückenschmerzen, so kann durch Muskelaufbau, einem aufrechten Stand beim Bogenschießen diesen Schmerzen direkt entgegengewirkt werden = ressourcen-orientiert. Es werden Ressourcen aufgedeckt, die gegen die Schmerzen eingesetzt werden können.
Stehen Beschwerden allerdings im Zusammenhang mit einer psychischen Thematik, wird problemlösend gearbeitet. Lösen bestimmte Situationen Gefühle beim Patienten aus, die psychisch belastend sind und dadurch Schmerzen auslösen, kann das Bogenschießen ein Mittel für den Patienten sein, in diesem Tun seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
Einfließen kann zudem die metaphorische Arbeit mit Pfeil und Bogen. Sie kennen bestimmt die Sprichwörter "den Bogen überspannen“, „übers Ziel hinausschießen“, „den Bogen raus haben“ usw.
Diese Sätze kommen nicht von ungefähr. An der Art und Weise, wie Pfeil und Bogen gehandhabt werden, ist bereits vieles abzulesen. Patienten ziehen die Sehne aus und schaffen es dann nicht, die Finger zu öffnen, sie haben „Angst loszulassen“.
Ein Patient legt ungeheure Kraft in seinen Auszug und zieht die Sehne gefährlich weit aus, so dass sogar Verletzungsgefahr besteht. Er „überspannt“ den Bogen.
Die Arbeit auf der metaphorischen Ebene kann viele Aspekte beinhalten und Zusammenhänge mit eigenen Lebensthemen herstellen.